Horb-Berlin-Lauf 2011 - 5. Etappe
Ingo Schulze
Ochsenfurt nach Hassfurt / 08.09.2011
68.2 km / 311.1 km gesamt
42.4 mi / 193.3 mi gesamt
26 Teilnehmer am Start / 26 Teilnehmer gewertet
Vor dem Abendessen ging es gestern Abend zum Rathaus. Hier wurde der HBL sehr herzlich empfangen. Neben zahlreichen Bürgern von Ochsenfurt waren auch zwei Kindertanzgruppen vor Ort. Die Kinder zeigten, was sie inzwischen drauf haben und bekamen viel Beifall. Der dritte Bürgermeister, Herr Karl hielt noch eine Rede und freute sich über die Anwesenheit des HBL. Es waren auch Sportfunktionäre und die Presse dabei.
Anschließend wurde uns das NEUE Rathaus gezeigt. Das NEUE Rathaus stammt aus dem 14. Jahrhundert! Im Sitzungssaal informierte Herr Karl uns über die alte Stadt Haßfurt, die früher mal eine Burg war. Anschließend ging es ins „Kolpinghaus“ zum Essen. Auch hier: vom Allerfeinsten! Gefreut haben wir uns über den Besuch von Rainer Koch und seinen Eltern. Rainer wurde als Sieger des LA-NY 2011 sofort mit Fragen bombardiert.
Wieder in der Halle angekommen warteten einige Kuchen auf uns, die Brigitte Koch für uns gebacken hat. Sanna Almstedt ist wieder zu uns gestoßen und wird abends ihre Vorträge, interessierten Teilnehmern, Betreuern und Bürgern halten. Es geht um gesunde Ernährung, Stressverhalten und vieles mehr. Außerdem wird sie ab heute massieren. Die Einnahmen die sie daraus erzielt, werden dem Kinderhilfswerk zugute kommen. Zilma Rodrigues stellte sich am Nachmittag bei mir vor. Sie war ziemlich erschöpft und wollte erst einmal einen Platz zum Schlafen haben. Sie hat die letzten zwei Tage kaum geschlafen. Sie wurde mit dem Nötigsten ausgestattet. Sprich: Schlafsack, Schlafunterlage und Handtuch.
Mein schwaches Spanisch reichte erst einmal für eine kleine Konversation aus. Sie verstand mich so weit, denn Spanisch ist mit dem Portugiesischen sehr verwandt. Schwierigkeiten hatte ich aber, wenn sie etwas auf Portugiesisch sprach. Jean-Benoit kann aber recht gut Portugiesisch er übersetzte es dann Said ins Englische. Said übersetzte mir dann ins Deutsche. Mein gestriger HILFE-Ruf in Bezug eines Dolmetschers wurde bereits nach 10 Minuten erhört. Saids Frau meldete sich sofort und teilte mir mit, dass sie eine portugiesische Bekannte hat, die in Deutschland geboren wurde. Na also, wenn das alles nichts ist?
Um 11:00 Uhr läutete mein Handy. Der Flughafen Stuttgart meldete sich und fragte an, wo das Gepäck von Zilma gebracht werden sollte. Um 02:15 Uhr klopfte es am Wohnmobil und ich erhielt ein Gepäckstück von Zilma. Toll, die wird sich erst einmal freuen. Erst einmal, weil es hätten, zwei Gepäckstücke sein sollen. Zilma war nun so weit ausgestattet und startete heute um 07:00 Uhr als Etappenläuferin.
Ich hoffe, dass das frisch vermählte Ehepaar Sarah und Tom diesen Bericht lesen. Sie haben am 03.09.11 geheiratet und sind den meisten Läufern bekannt. Hier also: alles Gute für die Zukunft und das man euch noch recht oft bei Veranstaltungen und natürlich auch bei Ingos Läufen sieht!!!
Zur gestrigen Etappe: Durch die polizeiliche Änderung musste ein kleiner Umweg gelaufen werden. Die Strecke war daher 60,9 km lang! Diese Nachricht ergeht auch an den Webmaster, Sebastian Bentele, der diese Änderung auf der Seite des HBL einarbeiten wird.
Wat jibt it noch für heute zu sajen? Schietwetter! Der Wetterbericht mein: „Vor und nach dem Regen ist es trocken. Am Abend ist dann mit Dunkelheit zu rechnen!“ Toll, das traf gestern zu, und wie es aussieht, auch heute. Da sage noch einmal etwas gegen den Wetterbericht. So, genug geblödelt. Ach ja, einen habe ich noch: Da kommt ein Glatzkopf zum Friseur und sagt: „Können Sie meine Haare locken?“ Sagt der Friseur: „Klar, locken kann ich, aber ob die Haare dann kommen?“ Nun, als dieser blöde Witz erzählt wurde, hat man mich angeschaut. Ich benötige keinen Kamm mehr, sondern nur noch Sidolin und ein Fenstertuch! Behaltet es bitte für euch!
Wie zu heute, den ich will niemandem mit meinen Sprüchen nerven. Der Lauf ging zum Großteil am Main entlang. Besser gesagt, zwischen Main und vielen Weinbergen. Diese hatten ein wunderschönes Grün und verspricht daher ein guter Jahrgang zu werden? Ich bin Laie, ich dachte nur so! Bitte um Aufklärung!
Conny Bullig hatte sich gestern um etwa 5 km, verlaufen und hatte leichte Probleme. Sie war heute wieder am Start und hat ihre schmerzlichen Probleme wohl überwunden.
Der Lauf führte uns auch durch Rainers Heimatort, Dettelbach. Hier zeigte seine Mutter, Brigitte, wieder vollen Einsatz. Ohne Übertreibung, aber über mehrere Kilometer hat sie Luftballons aufgehängt. Sprüche auf dem Asphalt gemalt und vielen mehr. Zur Krönung gab es auch noch reichlich Kuchen. Diesen gab es aber nicht an einem offiziellen VP, sondern es war etwas Besonderes. Der nachfolgende VP richtete sich etwas spartanischer ein. Man will ja nicht, dass die Leute um ihre Figur bangen müssen! Ja, ja, die Brigitte muss ich mir warm halten!
Das Wohnmobil hatte ich in Haßfurt noch gar nicht abgestellt, da traf ich auf einen Reporter. Vielleicht traf er aber auch auf mich, was aber keine Rolle spielt. Dann ging er auf die Strecke, um sich weitere „Opfer“ zu suchen. Der „Berliner Rundfunk“ möchte heute noch ein Radiointerview machen. Da muss ich noch nach einer Person schauen. Er oder sie sollten frei weg von der Leber reden können.
Hausmeister Wolfgang hat uns im Sportheim des TSV- Haßfurt sehr herzlich empfangen und steht uns jederzeit zur Verfügung. BINGO, BINGO, der Teilnehmer Laptop ist eingerichtet und der HBL kann nun Mails empfangen und senden. Im Moment komme ich aber mit der Kiste wieder nicht klar. Ob ich nun mit meinen Krallen etwas falsch gemacht habe, weiß ich nicht. Ich schiebe daher mal alles auf die Technik und warte, das mir jemand das Ding wieder richtet. Wichtig ist, dass nachher wieder die Mails abgerufen werden können – wäre ja auch gelacht. Aber: Ingo und Technik!?
Na, wenn da einer behaupten will, dass der Ultralangstreckenlauf keine Anerkennung findet. Der amtierende Bürgermeister, Sportfunktionäre, TSV Vorstand, Presse – alle waren sie da!
Nach einigen Begrüßungsreden bekam ich das Wappen von Hassfurt und 150 Euro zur Teildeckung der Unkosten. Da kommt doch Freude auf. Wie sagte der amt. Bürgermeister? „Ohne Moos nix los!“
So, nun bereite ich mich auf das Abendessen vor, trinke ein Bierchen und lasse den Tag ausklingen!